Gäbe es eine Hit-Liste für besonders schwierig zu bereisende Länder - der Sudan würde einen Platz unter den Top-Ten belegen ! Im Laufe der letzten 20 Jahre habe ich mehr als 90 Länder auf beinah allen Kontinenten unseres Planeten besucht und dabei die unterschiedlichsten Völker und Kulturen kennengelernt. Oft wurde ich in der Fremde wie ein guter Freund begrüßt, bisweilen gar von der Straße weg eingeladen. Manchmal bestaunte man mich wie einen Exoten, lachte über Fehler die ich beging, und selten - sehr selten - gab man mir zu verstehen, dass Fremde vor Ort unerwünscht sind. Doch wohin auch immer mein Fernweh mich trieb, nie war es sonderlich schwierig, im Vorfeld der Reise Informationen über das jeweilige Ziel zu sammeln. Der Sudan stellte diesbezüglich ein echtes Novum dar !
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Bis dato (wir schreiben das Jahr 2007) gibt es über dieses größte aller afrikanischen Länder weder einen Reiseführer* noch besonders hilfreiche Beiträge im Internet. Die wenigen Informationen, die ich vor dieser Reise in Erfahrung bringen konnte, zeichneten zudem ein ziemlich düsteres Bild: Fundamentalismus und internationale Isolation, Unruhen in verschiedenen Landesteilen, eine horrende Bürokratie verbunden mit der Notwendigkeit für alle möglichen Belange behördliche Genehmigungen einzuholen (wobei Informationen über den Sitz der jeweiligen Behörde entweder veraltet oder überhaupt nicht zu bekommen waren), eine kaum vorhandene Infrastruktur (von touristischen Einrichtungen mal ganz zu schweigen) und nicht zuletzt die Willkür der Staatsmacht - alles Dinge, die jeden Reisenden eigentlich vom Besuch dieses Landes abhalten sollten. Nichtsdestotrotz - schon ein Blick auf die Landkarte genügt um zu erkennen, dass der Sudan - das Land der Nubier, die Heimat der Schwarzen Pharaonen - weit mehr als nur Ärger zu bieten hat !
Wie üblich habe ich auch auf dieser Reise ein Tagebuch geführt, aus dem ich im Folgenden einige Passagen veröffentlichen möchte ...
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